3. Quartal 2020 - BGOOD-Experiment auf der Titelseite von EPJ A
BGOOD ist ein Experiment am Bonner ELSA-Beschleuniger zur Untersuchung spezieller Prozesse in der Erzeugung von Mesonen mittels hochenergetischer Photonenstrahlen. Ziel ist ein besseres Verständnis der Wechselwirkung der beteiligten Quarks und damit letzten Endes der komplizierten Strukturbildung von hadronischen Systemen.
Das Akronym steht für die beiden Hauptbestandteile des Experiments: Einem zentralen BGO-Kalorimeter (BGO = Wismutgermanat), bestehend aus 480 einzeln ausgelesenen Szintillator-Segmenten, sowie einem Offenen Dipol-Spektrometer in Vorwärtsrichtung. Maßgebliches Element des Spektrometers ist ein ca. 100 t schwerer Dipolmagnet, der zur Impulsmessung zwischen Spurdetektoren für geladene Teilchen angeordnet ist. In Kombination mit einem zusätzlichen Flugzeitdetektor mit sub-Nanosekunden Zeitauflösung können Reaktionsprodukte präzise identifiziert werden.
Der Detektor wurde im Rahmen einer internationalen Kollaboration unter Federführung des PI aufgebaut, mit bedeutenden Beiträgen aus Italien, dem INFN Frascati sowie der Universitäten Rom Tor Vergata und La Sapienza, Pavia, Messina, Torino und dem Istituto Superiore di Sanità. Weitere wichtige Beiträge kamen aus Russland vom Petersburg Nuclear Physics Institute und dem Institute for Nuclear Research der Russischen Akademie der Wissenschaften, Moskau. Sprecher des Experiments sind Hartmut Schmieden (PI) und Paolo Levi Sandri (INFN Frascati).
Die Abbildung zeigt den Setup des BGOOD-Experiments aus dem gerade publizierten Technischen Papier, die vom European Physical Journal (EPJ A) als Titelbild ausgewählt wurde.